Chronik Rheno-Guestfalia Emmerich (1900/1905-1921)

Chronik des Fußball-Clubs Rheno-Guestfalia Emmerich.

Dieser Verein wurde wohl 1900 bis 1905 im Hoppschen Konvikt zu Emmerich gegründet. Die meisten Spieler waren Schüler des Gymnasiums, die während der Schulzeit im Konvikt wohnten. Einige Schüler waren wohl Emmericher Bürger, die nicht im Konvikt wohnten, aber das Gymnasium als Schule besuchten.

Die Chronik von Rheno-Guestfalia Emmerich wurde von Herrn Pastor Paul Seesing von Ende November 2016 bis Anfang Mai des Jahres 2017 übersetzt. Die Chronik war ursprünglich in Altdeutscher Schrift verfasst und hat 224 Seiten. Die einzelnen Schriften bestehen zu ca. 95 % aus Spielberichten der einzelnen Fußballspiele. Die wichtigsten Seiten der Chronik II haben wir hier aufgeführt. Der große Rest der Chronik II, bestehend aus den einzelnen Spielberichten, kann auf Wunsch bei Andreas Keunen mit der original schriftlichen Übersetzung von Herrn Pastor Paul Seesing eingesehen werden.

Der Verein Eintracht Emmerich bedankt sich ganz herzlich bei Herrn Pastor Paul Seesing für die Übersetzung.

Die nachfolgenden Seiten werden zuerst im Original der Altdeutschen Schrift und sofort danach in der übersetzten Fassung von Herrn Pastor Paul Seesing aufgeführt. Die Chronik I (ca. 1900 bis 1905) ist nicht mehr vorhanden. Beginn der Chronik II ab Januar 1906.

Die Chronik II war im Besitz von Paul Maria van Aaken, der nach dem 1. Weltkrieg für Rheno-Guestfalia-Emmerich Fußball gespielt hat. Er übergab Fotokopien der Chronik II 1979 an Jürgen Kraayvanger. Jürgen übergab die Chronik II 2015 an Andreas Keunen. Andreas überarbeitete und chronologisierte die Chronik II des Fußball-Clubs Rheno-Guestfalia-Emmerich (2 DIN A 4-Ordner) und setzte die Berichte teilweise, mit Hilfe unseres stellv. Webmasters Heinrich Bartels, auf unsere Homepage.

Herr Pastor Paul Seesing im Mai 2017

(geb. 13. 07.1933, † 02.03.2023)

  • Zuerst werden die Gründung und Vorstände Rheno-Guestfalia aufgeführt.
  • Der Verein Rheno-Guestfalia Emmerich hat nie an einem normalen Spielbetrieb teilgenommen und hat nur Freundschaftsspiele bestritten (Der Verein hat nie dem Deutschen Fußballbund angehört).
  • 1921 trat der Verein Rheno-Guestfalia Emmerich (Rheno-Westfalia Gymnasium Emmerich) dem Verein S.u.S Emmerich 09 bei.
  • Im Jahre 1924 bis 1925 wurde nochmal versucht, mit einer Schülermannschaft des Konvikts, den Spielbetrieb wieder einzuführen. Dieses Vorhaben wurde 1925 wieder eingestellt.
  • Die damaligen Chronisten und Funktionäre des Vereins Rheno-Guestfalia Emmerich waren alle Schüler des Hoppschen Konvikts (Internat) und wechselten alle nach wenigen Jahren wegen Schulzeitende.
  • Die Ãœbersetzung erfolgte originalgetreu. Teilweise ist der Sprach- und Schriftgebrauch in dieser Form in der heutigen Zeit oft nicht so üblich.
Seite 1

mit unserem

Ãœbersetzung Seite 1

Da die Versammlung vom 23. Januar 1909 sich mit meinem Antrage, eins von den beiden Ämtern – wenigstens des Chronisten – wegen allzugroßer Beschäftigung niederlegen zu wollen, sich nicht einverstanden erklärte, bin ich es dem Fußballklub schuldig, die Chronik weiter zu führen, damit sie keine Unterbrechung erleidet. Aus diesem Grunde bin ich gern bereit, weiterhin Bericht zu erstatten von den welterschütternden Ereignissen, die der liebe Fußball mit sich bringt.

Ich beginne also heute die Chronik II mit den besten Wünschen für das glückliche Gedeihen des Clubs in der Hoffnung, daß man bald einen besseren Chronisten angelt als den, der im Januar 1908 die Chronik angelte.

Paul Oldenkott.


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Ãœbersetzung Seite 2

Der Vorstand des Fußballklubs

  • Präsident:             Werner Verweyen
  • Erster Führer:      Otto Zündorf
  • Zweiter Führer:   Bernh(ard) Heitzer
  • Kassierer:             Paul Oldenkott
  • Schriftführer:
  • Zeugwarts:     1. Richard Dinnendahl
  •                          2. Franz Sugenkamps
  •                          3. Gerh(ard) Verhoeven

Emmerich am Rhein, den 14. Februar a. D. 1909.


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Sonntag, 14. März 1909

  • In dem diesen Nachmittag ausgetragenen Retourspiel unserer I. Mannschaft gegen die II. von Cleve 1906 siegten wir mit 12:0. In Betracht zu ziehen ist, daß der Clever nur 9 Spieler, und diese größtenteils darunter auch der berühmte Torwächter aus der I. Mannschaft waren. Unsere Spieler haben wiederum Hervorragendes geleistet. Von einem größeren Berichte über das Spiel will ich dieses mal aus gewissen Gründen abstehen.

Sonntag, 21. März

  • Diesen Mittag spielte unsere II. Mannschaft unter Leitung des II. Führers gegen Rheingold I. Sie unterlag leider der bedeutend stärkeren Mannschaft mit 7:2. ( Der erste Hereinfall, den ich auf Seiten unseres Clubs erlebe; wohl zu beachten ist, daß es unsere II. Mannschaft war.)

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Ãœbersetzung Seite 4

Heute komme ich zum Schluß meiner Arbeit; es war nur eine Aufgabe gestellt, deren Lösung mich oft sehr viel Mühe gekostet, die ich aber gern gelöst habe, um den späteren Lesern zu zeigen, wie hervorragend unsere I. Mannschaft spielte und welchen Ruhm und welche Ehre deren Leistungen dem ganzen Fußballklub eingebracht haben. Es fehlt nur leider die Zeit, um noch länger das Schriftführeramt zu verwalten. Deshalb wird diesen Abend eine Versammlung stattfinden, und ich werde dann einen Unterprimaner vorschlagen, der mir sehr geeignet dazu scheint, das gerade nicht leichte Amt zu übernehmen. Hoffentlich folgt die Versammlung meinem Vorschlage, und ist dieser Betreffende ein besserer Chronist als ich. Man sei mir bei der Beurteilung meines Geschreibsels gnädig und beherzige immer, was ich bereits im Schlusse der Chronik I aufführte.

Hiermit schließ ich die Berichterstattung ab mit einem kräftigen:

„Rheno-Guestfalia“ 1905 Vivat Floreat Crescat

(Marl in Westfalen, z.Z. Emmerich)                         Paul Oldenkott


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Ãœbersetzung Seite 5

Am heutigen Abend, Mittwoch dem 28 April 09 fand eine Versammlung in der unteren Musikbude statt, denn die obere wird seit Ostern von einem Terle der lustigen Unterprima wie dem dicken Fincke, Hans Nreman und dem langen Kraus mit rundem Oberbauch.

Nach dem Appell wurden verschiedene Sachen geregelt und geordnet, unter anderem wurden verschiedene neue „Spölers“ in den Klub aufgenommen, was wir im so begeisterter aufnahmen, da so viele alte Kameraden uns verlassen haben. Zum Schluß der Versammlung kam der bisherige treue „Wächter der Buchstaben“ damit heraus, daß er abzudanken wünsche, da es an der nötigen Zeit ihm fehle, um dieses schwierigen Amtes weiter zu walten. Bei der Gelegenheit kann ich es nicht unterlassen, ihn nochmal den Dank des ganzen Klubs auszusprechen. Man brauche nur die Erzeugnisse seiner ruhigen Feder zu studieren sogleich wird von seiner Kunstfertigkeit und


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Ãœbersetzung Seite 6

dem Fleiße, den er auf die Chronik verwandt hat, überzeugt sein. Nach heftigen Sträuben aller Mitglieder gegen seine Abdankung, wurde auf seinem Vorschlag hin ich armseliger „Scribard“ gewählt. „Ich habe gesucht mit der Laterne, „aber nen dümmeren fand ich nicht.“

singt O.P. den ganzen Tag

gez. H. Bergmann


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Ãœbersetzung Seite 7

Vorstand des Fußballklubs:

     Präsident:            Werner Verweyen

     Erster Führer:

     Zweiter Führer: Bernh Heitzer

     Kassierer:            Paul Oldenkott

     Schriftführer:     H. Bergmann

     Zeugwarts:           1. Richard Dinnendahl

                                    2. Franz Ingenkamp

                                    3. Gerh. Verhoeven

Emmerich, Convikt, den 28. April 1909

Mittwoch, den 5. Mai. Heute Nachmittag wurde mal wieder gespielt aber leider bei dem schlechtesten Wetter, daß man sich nur denken kann. Die Sonne brannte fürchterlich, und der stärkste Wind fegte nur so über die staubige Plantage. Rühmlichst hervorzuheben ist noch, daß unser alter Linksaußen, Alois-Schlaghecken (jetzt: ?) mal wieder trampelte


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und einige Bälle ins Viereck jagte. Deshalb ist es ja ganz klar, daß Rot nicht gewinnen konnte obschon Tekant und ich bei Rot mitspielten. Das Spiel fiel also für Gelb 4:3 aus.

  • 4 Mai

Gestern am (27 April) kam der bei D. Jansen in Cöln, Herzogstraße 31 bestellte Ball an. Preis 11,50 MR. Wie sich herausstellte, ist der Ball sehr leicht und werden wir wohl bei unserer alten Firma Lauer, Cöln bleiben.

Hört !     Hört !    (a la Buikiske)

Schon längst hatten wir im Sinn, mal wieder ein kleines Wettspiel, da kam am 7. Mai mittags um 12:10 Uhr eine Forderung, und zwar an Otto Zündorf, die Forderung kam aus Deventer von der höheren Bürgerschule.


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Bürgerschule. Auf der Karte stand, daß sie am Himmelfahrtstage kommen wollten, falls es uns genehm sei. Da wir noch erst mit dem lästigen Pack der „Ewigkeit“ um den Platz für diesen Tag verhandeln müssen, müssen wir mit der Antwort noch einige Tage warten. Adresse: J. Grandjear jr, Boedekerstraat 6 D.

  • Samstag, den 8. Mai 09, Der Spieleifer scheint wieder zu sein. Gestern wurde nochmals gespielt und zwar 10:1 für Rot, da letztere ja bedeutend stärker waren.

Na endlich, da haben wir die Bescherung ! Einigkeit gibt uns den Platz für Sonntag den 23ten nur unter der Bedingung, daß wir am Sonntag vorher mit ihnen spielten.


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Ãœbersetzung Seite 10

„Volens“ volens mußten wir uns fügen und werden dann am Sonntag mit einer zusammengewürfelten Mannschaft Einigkeit entgegentreten, um das Retourspiel vom vorigen Semester auszufechten, wenn auch mein sich zum Torwächter auszubildende in Ahaus über Rh. Dynsingte hebende Vorgängen Oldenkott schreibt: Wir haben uns entschlossen nicht mehr gegen „Einigkeit“ zu spielen, da sie uns nicht einmal die komplette Mannschaft I stellt.

  • Sonntag, den 16. Mai 1909

Um 3 Uhr 10° / 3 Uhr sollte das Spiel beginnen, u fehlten natürlich noch einige Lücken / Pfiff unser Clubschiedsrichter Knippen und das Spiel begann, auf unserer Seite natürlich 11, die andere natürlich nur 10.


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nur 10. Trotzdem unsere Mannschaft nicht sehr gut ist, besser gesagt, nicht so gut wie im Vorjahr ist, siegten wir doch mit 8:1. Wir betrachten das Spiel mehr als ein Ãœbungsspiel für uns, da Deventer wahrscheinlich nächsten Sonntag kommt. Daher spielten wir als wenn wir unter uns wären, so daß „Einigkeit“ den Ball nicht sehr oft bekam, ausgenommen der Torwächter, d. h. es schien mir so an seinem Bummelkopf vorbeifliegen. Zu bemerken ist noch, daß heute unsere Leuter=Nov vom vorigen Jahre, Heinr. Schmitz, wieder mitspielten. Er stieß noch wieder eben 5 Tore, mehr nicht. Auch die Ecke, die Imphang herein


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Ãœbersetzung Seite 12

köppte, war einfach famos und nachahmenswert. Auf der anderen Seite spielte der Protestant Herr „Hofwohn“  mit, konnte aber wenig machen gegen unsere tapferen Spieler, so daß also das Spiel für uns, wie gesagt 8:1 steht.

  • leider, leider schrieb „Deventer“ ab, da es kommenden Sonntag, den 23. Mai einige Spieler nicht gewinnen konnten. auf der folgenden Seite steht zunächst die Forderung von Deventer und darunter die Ablehnung zu der von uns festgesetzten Zeit nämlich Sonntag (23.) steht, wie sie wollten Christi Himmelfahrt

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Ãœbersetzung Seite 32

Lündorf kommt zwar per Automobilschlitten durch den dicksten Morast herangefegt, doch die Sache war schon gerettet.

Bild siehe oben

Allmählich wurde das Wetter aber so saumäßig, daß auf Wunsch beider Parteien das Spiel abgebrochen wurde. Das es also mit dem edlen Sport heute nichts war, so begaben wir uns zur Wirtschaft Loschelder, um einen harmonischen Ausgleich in dieses Nässeverhältnis


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zu bringen. Und wir saßen da und tranken und rauchten und sangen und redeten, und es war sehr gemütlich. Doch Juppiter Pluvius der gemeine Alte mit dem grimmigen, verdrießlichen Gesicht, der uns immer in der größten Freude stört, ließ uns auch hier nicht in Ruh. Plötzlich hört es auf zu regnen, und da mußten wir natürlich gerade aus der größten Gemütlichkeit abfahren.


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Ãœbersetzung Seite 43

Augenblick, ihn herzugeben, und wieder kam das Spiel vor unser Goal. Da faßte sich Schmitz selbst den Ball trieb ihn mit seinem bekannten Säbelbeingalopp bis zum Tor, gab ihn schnell an Berendonk herüber. Er saß, Abpfiff und Schluß. Resultat 2:1

8. Dezember 1909.

Heute Abend Versammlung

I. Punkt. (Tatsachenbestand: leere Kasse und kaputte Bälle.)

Resolution von der ganzen Versammlung gebilligt:

20 Pfn Extrazulage zum Monatsgeld

15 Pfn Monatsgeld

Summe 35 Pfennig sind zu blechen.


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Ãœbersetzung Seite 44

II. Punkt. Der Präsident erteilt mir einen Rüffel wegen liederlicher Führung der Chronik was teils mit Beifallsgemurmel , teils mit Beifallsgeheul aufgenommen wurde. Ich knicke pflichtschuldigst vor Reue und Beschämung zusammen und gelobe Besserung.


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Ãœbersetzung Seite 50

Die Vorstandswahl in dieser Versammlung brachte folgendes Resulat.

Präsident:

Erster Führer         Leo Heitzer

Zweiter Führer       U. Otten.

Kassierer


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Übersetzung Seite 61

scheinbaren Rückgang des Clubs – was aber nur aufs Conto als faulsten aller Chroniker zurückgeführt werden darf – auch den Eifer für das Können der Spielenden erläutern mag.

Burghartz

Düsseldorf

2 Pullen „Nimm de vik“ waren die Belohnung, die dem so verdienten Berichterstatter winkten, und die er sich redlich im Schweiße seines Angesichts verdient hat.

  Der Preisträger !

    der Preis !      Bild          Von der Stirne heiß

rinnen muß der Schweiß !

denn ohne Schweiß kein Preis !


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Ãœbersetzung Seite 62

Emmerich 17.III 1911

Konvikt

von mehreren aufgefordert, habe ich mich bereit erklärt, noch jetzt an unseren gewissenhaften Chronisten Tekaat – ihm an dieser Stelle noch den Dank des ganzen Clubs für seine außerordentliche Betätigung ausgesprochen sein mag – zu entlasten und die Chronikführung zu übernehmen, obwohl ich mich nicht besonders dafür eigne und nicht als „Ãœberflieger“ bekannt bin, so habe ich dieses Amt aus dem Grunde übernommen, um gewissen Leuten zu beweisen, daß ich ein großes Interesse an unserem Fußballclub habe, obwohl ich erst seit Herbst hier bin !!! und diesen Schwätzern ihr Maul zu stopfen,  wie man es


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Ãœbersetzung Seite 63

ja immer im Anfang tut – ich versuche mein Amt in gewissenhafter Weise zu versehen, wenn ich auch nicht von jedem Ãœbungsspiel auf der Plantage berichten werde. So fühle ich mich denn entsetzlich gehoben auch etwas für den Fußballclub tun zu können und das Erste wozu ich von Spielern rate, ist „Einigkeit“ in Rheno-Guestfalia. Dann wird der Fußballclub wachsen, blühen und gedeihen. So übernehme ich denn hiermit das mir übertragene Amt in der Hoffnung, daß ich mit Stolz auf meine Eintragungen schauen darf, wenn ich aus diesem Amte austrete, daß ich nur Siege eintragen muß.

Burghartz


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Ãœbersetzung Seite 64

Nachzutragen wären noch die Vorstandswahlen, die im Februar stattfanden. Es wurde in der Versammlung mit mehr oder minder heftigen Debatten gewählt

Verhoeven zum Präsident

Heitzer              “     1. Spielführer

Otten                 “     2. Spielführer

Bergmann II   “       Kassierer

Fürstenau

Brockerhoff       zu  Zeugwarts.

Weglau


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Ãœbersetzung Seite 65

Zum Abschied

müssen wir noch verschiedenen Abiturienten, die dem Fußballclub das eifrichste Interesse entgegengebracht haben ein herzliches „Behüt euch Gott“ zurufen und Ihnen den herzlichsten Dank für ihre Verdienste um den Club aussprechen.

Dieses sind er Präsident von Dalwigk, ferner der frühere Chronist und mehrmaliger Kassierer H. Bergmann aus Emstetten H. Berendonck und G von Hatzfeld aus Düsseldorf, Soreth aus Rees. Wir wünschen ihnen allen ein gutes Vorwärtskommen in ihrem ferneren Studium und werden ihr Andenken in Ehren halten.


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Ãœbersetzung Seite 68


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Ãœbersetzung Seite 69


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Ãœbersetzung Seite 70

Die letzten zwei Wochen war richtiges Sommerwetteer. So fanden auch daher auch die Ãœbungsspiele statt mit größerer Begeisterung; denn mit dem Frühling zieht ja auch ein froheres Gefühl in die Herzen aller, besonders wenn die Ferien nicht mehr allzu fern sind – gestern kam nun der Präsident des Fußballklubs „Rheingold“ zu uns, uns um ein Ãœbungsspiel zu bitten. Wir nahmen an und sehen morgen einer großen Niederlage entgegen. Das „Ãœbungsspiel“ ist selbstverständlich nur ein anderer Name für Wettspiel. Denn daß es morgen nicht allzu gelind hergeben wird, das steht für uns fest. Und wen wir unterliegen, dann wollen wir diesen berühmten Rheingoldern wenigstens ein bischen Achtung abnötigen. So stehen wir denn nun in Erwartung


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Übersetzung Seite 71

Erwartung der Dinge, die da kommen sollen. Die schönen neuen Hemden sind schon herausgekramt, morgen einen mehr oder weniger elastischen Leib zu beherbergen. Und der Wunsch, wenn wir morgen ans Spiel gehen, ist der: Möge die Schicksalsgöttin uns in Gestalt eines der Stürmer beistehen und verschiedene Bälle in das rheingoldliche Tor schießen.

Burghartz


Seite 76

Ãœbersetzung Seite 76

das Spiel abbrechen; dennoch wurde es wieder aufgenommen. Der 11m Stoß ging durch. Nun tat sich v. Laak hervor in sehr rühmlicher Weise, der herligste Moment des Spieles war gekommen. Denn er traf einen so krummbeinigen. Schneider (Messing) an die Stelle, die ich nicht näher definieren will, die jedoch deutlich auf nebenstehendem Bild bezeichnet ist.

Bild


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Ãœbersetzung Seite 77

Und es war gut, daß wenigstens einem unserer Spieler Gelegenheit gegeben war, ein bischen unseren armen tapferen J. Verweyen, der schon Anfang der zweiten Halbzeit wegen allzu großer Verwendung das Spielfeld verlassen mußte, zu rächen. Auch interessant und lächerbar war der Moment, als Mittelstürmer Gewaltig ein Tor setzen wollte. Er kam mit Heitzer zusammen, der sich schnell bückte und den hochwohllöblichen Herrn Friseur über den

Bild


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Ãœbersetzung Seite 82

4. Mai 1911

Das neue Tertial hat begonnen und es ist eine traurige Pflicht für mich, einigen Fußballspielern den Grabstein setzen zu müssen, die uns verlassen haben und in ein besseres Land gegangen sind. Zuerst ist dieses Schregel aus Haltern, der sich in der letzten Zeit seines Hierseins dem Fußballspiel gewidmet hat und es zu einer so zweifelhaften Höhe gebracht hat, wo mein Urteil aufhört. Dasselbe gilt von Esser aus Cöln, der dort in der Hirschapotheke als Apotheker fungieren soll. Dann haben wir die Asche dessen aufbewahrt, der uns hier liebste Kamerad war Herr Geurts aus Kevelaer, der vorzügliche Torwächter, es folgen Weglan und Eil Lütteken und Wolters. Für die Fußballleichen haben wir reichlichen Ersatz erhalten. 12 Neue aus dem Konvikt und


Seite 83

Ãœbersetzung Seite 83

3 Neue aus der Stadt sind in den Klub eingetreten. So wollen wir denn hoffen, daß mein letzter Wunsch des letzten Tertials in Erfüllung geht und unser Klub eine neue höhere Tagesleiter besteigt.

Die Ämter, die der Fußballklub zu vergeben hat, sind jetzt folgendermaßen verteilt.

Verhoeven        Präsident

Heitzer              1. Spielführer

Burghartz         2.    „

Bergmann           Kassierer

Herx

Bennings            Zeugwarts

Thies II


Seite 84

Ãœbersetzung Seite 84

21. Juni 1911

Denn vorüber nach langem verderblichen Streit.

War die schreckliche, die kaiserlose Zeit.

Und ein König war wieder auf Erden.

Also steht zu lesen in den trefflichen Graf von Habsburg, und leider hat auch der Fußballklub Rheno-Guestfalia eine solche Zeit erleben müssen. Es geschah nämlich in den Tagen vor Pfingsten, daß Zeugwart Herx und der I. Spielführer Protest gegen das täglich werden gebraucht werden des Balles erhoben. Durch folgende Differenzen und blöde Stänkereien mit Erlaubnis gesagt, kam es soweit, daß die beiden Protestanten ditto der Zeugwart Bennings austraten und auch der Präsident Verhoeven sein Amt niederlegte.


Seite 91

Ãœbersetzung Seite 91

24. Juni 1911

Da ich eingesehen habe, daß es wenig Zweck hat, für jedes Übungsspiel Tinte, Papier und Feder zu vergeuden, will ich damit Schluß machen, da ja doch stets die Aufstellung der Mannschaften verschieden ist, und von nun an nur Wettspiele etc. hier einverbleiben.

Demnächst, zunächst, folglich besteht der:

Vorstand des Fußballklubs:

Präsident:            Burghartz

Erster Führer:    H. Eikeln

Zweiter Führer: H. Pröbsting

Kassierer:            Bergmann

Schriftführer:     “    “    „

Zeugwarts:          1. Spielmann

2. Thies


Seite 92

Ãœbersetzung Seite 92


 Seite 93

Ãœbersetzung Seite 93


Seite 94

Ãœbersetzung Seite 94


Seite 98

Ãœbersetzung Seite 98

23. Juni 1911

Jetzt muß ich noch ein Abschiedswort in dieses Buch schreiben. Ich muß die Chronikführung an den Nagel hängen, da es mir meine Zeit nicht erlaubt, die denkwürdigen Ereignisse des Klubs in würdiger Weise zu überliefern. Überhaupt war es ja von vorneherein nicht meine Absicht, mich der Chronik lange zu vermählen, sondern nur so lange, bis sich ein würdigerer Gatte für sie fände. So nehme ich denn mit Tränen in den Augen Abschied von diesen Blättern, die ein würdigerer Nachfolger besser führen wird als mir mein kleiner Geist erlaubt. Und womit könnte ich mein Geschreibsel besser abschließen als wenn ich dem Club den innigen Wunsch zurufe.

Rheno-Guestfalia

Vivat ! Floreat ! Crescat !

Burghartz

Düsseldorf


Seite 99

Ãœbersetzung Seite 99

Bergmann, Eikeln, Schmitz, Bernersen, Zentini,

Otten, Burghartz, Jansen,

(?), (?), Heitzer

Bild

Da sieht man die edlen Helden der I.

in ihrer ganzen Anmut verbildet.

Wie´s Gesicht

so der Wicht

(Schüttelreim)

was geschah am 5. Juli 1911


Seite 140

Ãœbersetzung Seite 140

unserer zweiten Mannschaft gegen die zweite der Clever Pennäler für Mittwoch den 13. Dez., ein Wettspiel der ersten Mannschaft gegen die „Ackerbäuern“ für Samstag, den 16. Dez., und für Sonntag, den 17. Dez. ein Wettspiel unserer zweiten Mannschaft gegen die erste aus Rees beschlossen. Hierauf wurde das Monatsgeld bezahlt und dann die Versammlung aufgelößt. F

Bild       F Bitte zu übersehen ! ein

„Lapsuslinguae“ meinerseits

FSA.

Anmerkung: Die in der Versammlung vom 9. Dez. 1911 beschlossenen Wettspiele wurden nicht ausgefochten.

Mittwoch: 10. Jan. 1912.

In der um 2½ Uhr stattgefundenen habenden Versammlung legte Burghartz endgültig sein Amt als Präsident nieder. Als Nachfolger wurde Bergmann einstimmig gewählt. Infolgedessen müßte anstelle von Bergmann ein neuer


Seite 141

Ãœbersetzung Seite 141

Kassierer gewählt werden. Dieses Amt wurde P. Jan aus Goch übertragen. Dann wurde das Monatsgeld bezahlt und noch bestimmt, daß bis Ostern nur Samstags gespielt werden soll. Darauf wurde die Versammlung aufgelöst.

Vorstand des Fußballklubs nach Weihnachten 1912.

Präsident        : Bergmann

I. Spielführer:  Eikeln

II.       “           : Pröbsting

Kassierer       : Jansen

Schriftführer: Spielmans

I. Zeugwart   : Rennings

II.       “           : Küsters


Seite 155

Ãœbersetzung Seite 155

fällen. Mit der Hoffnung auf zahlreiches Erscheinen neuer Mitglieder schließe ich für die Ferien die Chronik mit einem kräftigen

Vivat Floreat Crescat

Fußballklub

„Rheno-Guestfalia 1905“


Nach den Osterferien

Bild

Mittwoch, 17. VI. 1912. (Tag meiner sichtbaren Sonnenfinsternis)

Die erste Neuigkeit, die ich bei meiner Zurückkunft aus den Ferien erhielt, war, daß ganz tüchtige (neue) Spieler sich unter den Neulingen befanden. In der Versammlung vom heutigen Tage wurden zunächst als Mitglieder die Fußballspieler: Opwis,


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Ãœbersetzung Seite 156

Hermsen, Hesemann, Seppeler, Paehsens, Raspe, Poße, Molderings, Höfels. (Zehrt) Letzter hatte sich die Frechheit erlaubt, sich aufnehmen zu lassen, ohne die Absicht dazu haben. Er wird dafür mit Verachtung bestraft. Nachdem die Aufnahme erfolgt war, wiederholte der Präsident Bergmann die alten Bestimmungen zur allgemeinen Kenntnisnahme, daß Mittwochs und Samstags gespielt werde und ein jeder in der ihm angewiesenen Uniform zu erscheinen hat. Dies Bestimmungen habe ich aber mit Absicht wiederholt, weil gerade diese in der letzten Zeit wenig beachtet wurden. Desgleichen wurde das laute Rufen während des Spieles strengstens untersagt. Darauf schloß die Versammlung mit einem kräftigen: Hipp, Hipp, Hurra auf RGu!

Vorstand des Fußballklubs nach den Osterferien 1912.

Praesident:      Bergmann

I. Spielführer: Eikeln H.

II. Spielführer: H. Pröbsting

Kassierer und Schriftführer: P. Jansen

I. Zeugwart: Bennings

II. Zeugwart: Küsters


Hiermit ist die Dokumentation bis auf Weiteres beendet

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